Schalldämmung, Schallschutz:

Schalldämmung wird oft verwechselt mit Wärmedämmung.

Der Schallschutz gewinnt im Hochbau durch steigende Lärmeinwirkung immer mehr an Bedeutung. Beim Schallschutz im Hochbau wird zwischen Luftschall und Trittschall unterschieden. Unter Luftschall versteht man alle Geräusche (Sprechen, Musik), die durch die Luft übertragen werden. Körperschall entsteht zum Beispiel durch das Gehen auf einem Fußboden und strahlt nicht nur in den darunter liegenden Raum ab, sondern wird durch die Decke und die angrenzenden (flankierenden) Bauteile weitergeleitet und ist damit auch in benachbarten Räumen als Luftschall hörbar.

Jeder Mensch bewertet das Schallaufkommen unterschiedlich. Eine Geräuschquelle versetzt die Luft in Schwingungen die den natürlichen Luftdruck überlagert und vom menschlichen Ohr wahrgenommen wird.

In Luft breitet sich der Schall mit ca. 340 m/s aus. In flüssigen und festen Stoffen ist diese Geschwindigkeit höher. Sie kann ja nach Material bis zu 5500 m/s betragen.

Schall kann man fühlen

Schall kann man nicht nur hören. Die Wahrnehmung von Musik, Tönen und Geräuschen erfolgt nicht nur über die Ohren, also den Luftschall (Luftleitung), sondern auch über das gesamte Skelett, den Körperschall (Knochenleitung).

Besonders die tiefen Frequenzen, die man bei lauter Musik in Diskotheken oder Konzerten stark spürt, erfassen wir mit dem ganzen Körper.

Unter Handwerkern wird oft gefachsimpelt: "Viel Masse ist gut für die Schalldämmung." Das ist nicht falsch, aber auch nicht richtig. Eigentlich muss es heißen: "Viel Material hilft auch viel (für die Schalldämmung)." Die Masse (kg) ist es nicht. Die Verwendung von Leichtbauwänden ist weit weniger wirksam. Leichte Dämmmaterialien dienen eher der Verringerung von Körperschallübertragungen (Entkopplung).

Durch den Einbau von Türen und Fenstern verschlechtert sich in der Regel die schalldämmende Eigenschaft einer Wand, wobei Doppelglas-Schallschutzfenster den in die Wohnung eindringenden Lärm ähnlich gut reduzieren wie eine massive Wand. Die Glasscheiben sollten unterschiedlich stark sein und einen Mindestabstand von 10 mm haben. Für die Verbesserung des Schallschutzes hilft es bereits häufig sicher zu stellen, dass Türen und Fenster geschlossen sind.
Der Einbau von Schalldämpferkulissen über Lüftungsöffnungen, Ventilatoren u.ä. erzielt ebenso wie der nachträgliche Einbau von Lärmschleusen an Türen und Toren oder der Ersatz großer ungedämmter Glasflächen meist mit vertretbarem Aufwand eine deutliche Lärmminderung.

Viel Spaß..